100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland

Frauengeschichte(-n) im ländlichen Raum – früher u. heute

Anlässlich des 100 jährigen Frauenwahlrechtes hat die Projektgruppe „Frauen und Politik“ des KreislandFrauenverbandes Friesland-Wilhelmshaven zu einer Diskussionsveranstaltung in Jever eingeladen. Als Talkgäste begrüßte Ellen Kromminga-Jabben (Kreisvorsitzende) LandFrau Almke Gerken (ehemalige Landesvorsitzende Weser-Ems), Prof. Dr. Antje Sander (Historikerin) und Siemtje Möller (MdB, SPD). Katharina Guleikoff (Radio Bremen) moderierte souverän in ihrer leicht lockeren Art und gab auch dem Publikum Raum Fragen zu stellen.

Kaum eine andere Errungenschaft der Frauenbewegung hat für soviel nachhaltige Veränderungen im Leben von Frauen gesorgt. „Trotzdem sind wir Frauen noch lange nicht am Ziel“, so die Talkgäste. Die LandFrauenbewegung ist seit jeher parteilos – trotzdem setzt sie sich für ihre Ziele ein – früher als auch heute. Hierbei sei die Entstehung der Spielkreise zu nennen, die soziale Absicherung der Bäuerinnen, das Dorfhelferinnen – Netzwerk usw.. Wie steht es um die heutige Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Lohngerechtigkeit im Beruf? Hier sind wir oft noch weit von einer Ausgewogenheit entfernt. „Noch immer stellen viele Frauen ihr Licht zu sehr unter dem Scheffel und trauen sich selbst zu wenig zu. Seien sie auch mal unbequem“, so Möller (SPD). Auch in der Politik gibt es Nachholbedarf. Der aktuelle Frauenanteil liegt bei 31 Prozent. Die Frauenquote ist nur eines von vielen Instrumenten, um Macht gleichmäßiger zu verteilen. „Auf dem Weg in eine gleichberechtigte Gesellschaft sind Familienvereinbarkeit und Personalentwicklungsplanung ebenso wichtig“, so die Talkgäste. Eine große Rolle spielt natürlich damals wie heute die Abkömmlichkeit der Frauen. „Schaffe ich es Beruf, Familie und Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen? Reicht mein Einkommen?“, so Sander. Hier ist auch weiterhin die Politik in der Pflicht!
Fazit des Abends: „Nennen wir klar unsere Ziele und fordern sie ein.“
– Beharrlichkeit zahlt sich am Ende aus –